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Das Projekt LESEZEICHEN ist das Projekt des Monats August 2021

LESEZEICHEN ist ein Patenschafts-
projekt, das im Schuljahr 2008/09 an acht Grund- und Förderschulen mit etwa 60 Lesepaten startete. Zurzeit engagieren sich 320 Lesehelferinnen und Lesehelfer in 62 Münchner Schulen. Die Lesepatinnen und Lesepatenpaten unterstützen Kinder beim Lesen lernen und helfen ihnen, ihre Lese- und Sprachkompetenz zu erweitern. Die Förderung findet in einer 1:1-Betreuung am Vormittag während der Unterrichtszeit statt. Die Freiwilligen können gezielt auf die individuellen Lernbedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen und eine verlässliche, persönliche Beziehung aufbauen. Wichtig ist: Es handelt sich bei den Lesestunden nicht um Nachhilfe oder Förderunterricht. Spielerisch und ohne Zeit- und Leistungsdruck sollen vielmehr Lese- und Lernfreude geweckt und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden. Die Patenschaft für mindestens ein Kind ist auf die Dauer eines Schuljahres angelegt, überdauert bei Bedarf auch mehrere Schuljahre.

LESEZEICHEN ist ein Projekt der Freiwilligenagentur Tatendrang und Mitglied bei MENTOR - Die Leselernhelfer Bundesverband e. V. Träger ist der Verein für Fraueninteressen e.V, gefördert wird das Projekt durch das Sozialreferat München.
Über die Projektarbeit berichtet die Leiterin des Projektes Sandra Hédiard.

Ziel und Ansatz des Projektes:

Lesen ist eine Schlüsselkompetenz und eine Grundlage für die Teilhabe an der Gesellschaft. Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland haben allerdings große Defizite beim Lesen. Wir sind überzeugt davon, dass Bindung und Selbstvertrauen die Basis für Bildung und Lernerfolg sind. Gerade sozial bedürftige Kinder brauchen eine individuelle Begleitung, persönliche Ansprache und Lernunterstützung. Ganz wichtig ist, dass sie
im Kontakt mit einer Lesepatin oder einem Lesepaten eine persönliche Beziehung aufbauen können und dadurch selbstbewusster werden. Die Erfahrung ungeteilter Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum vermittelt dem Kind oder Jugendlichen das Gefühl: Ich bin es wert, dass sich jemand um mich kümmert, mir zuhört und an meine Fähigkeiten glaubt. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um mehr Chancen-
gleichheit durch Leseförderung zu erreichen.

Wen wollen wir durch unser Projekt unterstützen?

LESEZEICHEN richtet sich an Kinder und Jugendliche, die aus unterschied-
lichen Gründen weniger gute Bildungschancen haben. Die Schülerinnen und Schüler werden von den Lehrkräften nach dem Kriterium der sozialen Bedürftigkeit ausgewählt. Oft handelt es sich um Kinder mit Migrations-
hintergrund, deren unzureichenden Sprachkenntnisse oftmals mit einem geringen Selbstwertgefühl einhergehen. Außerdem fehlt vielen Kindern aufgrund der prekären Lebensumstände ihrer Eltern auch eine kontinuier-
liche fördernde Zuwendung von Erwachsenen.

Was macht unsere Ehrenamtlichen aus?

Der Erfolg des Projektes beruht zum einem auf dem ehrenamtlichen Einsatz der vielen Freiwilligen, die ihre Zeit, Kreativität und ihr Einfühlungsvermö-
gen zum Wohl der Schülerinnen und Schüler einsetzen. Genauso wichtig für das Gelingen ist die Bereitschaft der Schulen, bei der Betreuung der Freiwilligen zusätzlich Zeit zu investieren. Wichtig ist uns, dass die Freiwilli-
gen Freude am Umgang mit Kindern haben, offen für andere Kulturen sind und sich längerfristig ehrenamtlich engagieren wollen. Wer sich für das Projekt engagieren möchte, braucht keine spezielle Ausbildung, aber Geduld und eine herzliche Art. Bei LESEZEICHEN engagieren sich Frauen und Männer aus allen Bevölkerungs- und Berufsgruppen. Fast alle Alters-
stufen sind vertreten, im Durchschnitt sind die Lesepatinnen und Lese-
paten 60 Jahre alt.
In einem Kennenlerngespräch prüfen wir, ob die Freiwilligen die Voraus-
setzungen für diese Aufgabe mitbringen, bereiten sie auf ihre und Rolle als Lesepatin und Lesepaten vor und vermitteln sie an eine geeignete Schule. Zu Schuljahresbeginn finden an den Schulen Auftaktveranstaltungen statt, bei der die Lesepatinnen und Lesepaten mit der Schule in Kontakt treten und an ein Lesekind vermittelt werden. Durch regelmäßige Fortbildungen werden die Freiwilligen gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet und bekommen auch die Gelegenheit sich untereinander auszutauschen. Zur Gestaltung der Lesestunden stellen wir den Lesepatinnen und Lesepaten umfang-
reiches Spiel- und Lernmaterial zur Verfügung.
Ein wichtiger Bestandteil von LESEZEICHEN ist die Anerkennungskultur: nach 5 Jahren erhalten die Freiwilligen eine München-Dankt-Urkunde mit Gutscheinheft in einem feierlichen Rahmen überreicht. Die Freiwilligen, die bereits 10 Jahre im Projekt aktiv sind, werden von uns mit einem gemein-
samen Konzertbesuch geehrt.

Das planen wir für die Zukunft:

Der Bedarf an Leseförderung ist ungebrochen und es kommen viele neue Schulen und Freiwillige auf uns zu, die mit uns kooperieren und die sich für das Projekt engagieren möchten. Gemeinsam mit unserem Bundesverband MENTOR-Die Leselernhelfer e. V. starten wir im August 2021 das Projekt „Digitaler Treffpunkt der Generationen“. Mit dem neuen Projekt wollen wir die digitale Medienkompetenz unserer Lesepatinnen und Lesepaten stär-
ken, damit sie digitale Angebote in der Leseförderung vollumfänglich und flexibel nutzen können.

Unser Motto

Bildung durch Bindung stärken!

Steckbrief

Projektname
LESEZEICHEN

Ort
München

Gründung
2008

Träger
Verein für Fraueninteressen e. V.

Kontakt
Altheimer Eck 13/Rgb.
80331 München

Telefon
089 4522411-22

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Schwerpunkt
Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beim Lesenlernen und beim Spracherwerb

Mitarbeiter/innen
hauptamtlich: 3

Anzahl der Patinnen und Paten
320