Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 3 und 27 Jahren, die in Wetzlar wohnen. Häufig sind diese von individueller Beeinträchtigung betroffen. Das Ziel ist es, für die Beteiligten das passende „Gegenstück“ zu finden. Die Ehrenamtlichen sind zwischen 25 und 84 Jahre alt. Der überwiegende Teil befindet sich im Alter 60+. Die Berufe der Ehrenamtlichen sind oder waren vielfältig. Verwaltungsangestellte, Personen aus dem Finanz- und Versicherungswesen, Facharbeiter, Lehrkräfte und Pädagoginnen und Pädagogen,  Studierende, Angestellte in Leitungsfunktionen, aus dem medizinischen und anderen Bereichen.

Die Anfragen für eine Patenschaft können von verschiedensten Institutionen an die Ehrenamtskoordination herangetragen werden, in denen eine Person bereit ist, die Patenschaft zu begleiten. Dies sind vor allem Schulen, aber auch Wohngruppen, Familienzentren, Kindergärten oder andere Einrichtungen.

Nach einer Überprüfung des Bedarfes und der Rahmenbedingungen (Alter, Wohnort – dieser muss in der Stadt Wetzlar sein-) wird eine passende ehrenamtliche Person gesucht und relevante Informationen ausgetauscht. Im nächsten Schritt findet ein gemeinsames Kennenlernen statt, danach ist eine Bedenkzeit unter dem Motto „Einmal drüber schlafen“ wichtig. Wenn sich beide Seiten für eine Patenschaft entscheiden, beginnt die Patenschaft in einem miteinander vereinbarten Rahmen.

Bereits 2001 wurde das Angebot „Alt hilft Jung“ im Rahmen der Jugendberufshilfe geplant und startete 2002 im Bereich Übergang Schule – Beruf. Seit 2010 ist ein festes Angebot des Jugendamtes und seit 2020 in der Abteilung Frühe Hilfen im Rahmen des Bereiches "Ehrenamt im Jugendamt" verankert. Schulische Unterstützung, sozialer Kontakt, Unterstützung mit Ämtern und Behörden sowie Spracherwerb und Freizeitgestaltung sind als weitere Themen hinzugekommen.

Häufig funktioniert die Werbung für „Alt hilft Jung“ über positives Weitererzählen. Presseartikel in der örtlichen Tageszeitung, eine Darstellung auf der Internetseite und Handzettel ergänzen die Bewerbung des Angebotes.

Anerkennung und Wertschätzung sind wichtig und zentraler Bestandteil der Arbeit mit Ehrenamtlichen. Ende 2023 wurde ein „Rahmenkonzept Ehrenamt im Jugendamt“ in der Stadt Wetzlar verabschiedet, das Standards in der Arbeit mit Ehrenamtlichen festhält, die Begleitung von Ehrenamtlichen in diesem Bereit sicherstellt und somit ein hohes Maß an Wertschätzung vermittelt.

Im Großen und Ganzen sind die Rückmeldungen der Patenkinder positiv. Eine Patenschaft ist grundsätzlich von allen Beteiligten freiwillig, wenn auch nicht unverbindlich. Die positive Einstellung zeigt sich darin, dass die Patenschaften teilweise über mehrere Jahre andauern und sich eine tragfähige Beziehung zwischen Ehrenamtlichen und Patenkindern entwickelt, die manchmal auch über die Dauer der Patenschaft hinaus Bestand hat.

Für die inhaltliche Arbeit der Ehrenamtskoordination ist es wesentlich, dass die Patenschaften zusätzlich von fachlicher Seite begleitet werden. Das können im schulischen Kontext Lehrkräfte sein oder auch andere beteiligte Fachkräfte, die einen Unterstützungsbedarf feststellen.

In Zukunft sollen die Ehrenamtlichen sich untereinander besser kennenlernen, sich vernetzen und selbstständig unterstützen. Verschiedene Ehrenamtliche könnten so, aufgrund eigener Kenntnisse, Erfahrungen oder Netzwerke als Wissenspool für andere dienen. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine hauptamtliche Begleitung und Unterstützung überflüssig werden würde.

Es sollen weiterhin regelmäßige Austauschtreffen stattfinden, die dieser Vernetzung dienen und die auch Schnittstellen und andere Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements im Jugendamt aufzeigen.

Mehr über das Thema Ehrenamt im Jugendamt der Stadt Wetzlar finden Sie hier: www.wetzlar.de/ehrenamtimjugendamt.