DOGUS – Das Interkulturelle Theater zum kulturellen Meinungsaustausch ist eine Idee des Einwandererbunds e.V. (EWB), der zur Verständigung zwischen allen Menschen beigetragen will. Aus der Verbindung mit der Friedensinitiative entstand am Welttheatertag 2008 das Interkulturelle Theater DOGUS. Die einzelnen Buchstaben des Wortes stehen für zentrale Werte, die der Verein vertritt und für die er sich mit seiner Arbeit einsetzt: Dialog, Orientierung, Gerechtigkeit, Universalität und Solidarität.DOGUS will den interkulturellen Dialog und das friedliche Miteinander fördern. Mit Hilfe von Bühnenstücken wird die deutsche Sprache erlernt, gefördert und gepflegt.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen theaterpädagogischen Arbeit stehen Integration und Menschenrechte. Bei aller Ernsthaftigkeit dieser zugegebenermaßen nicht gerade leichten Themen kommt bei DOGUS allerdings auch der Humor nicht zu kurz. Ein gutes Beispiel dafür ist das Lern- und Theaterprojekt „Papa, was ist ein Fremder?”, für Kinder und Jugendliche ab dem elften Lebensjahr. Dieses Bühnenstück wird im Sinne einer Aufklärung über und einem Verständnis von unterschiedlichen Kulturkreisen aufgeführt. Die Hauptdarsteller des Stückes sind Horst Marn, der Intendant des Interkulturellen Theaters, und Joyce Preira, eine Schülerin der achten Klasse.
In einem 40-minütigen Dialogspiel zwischen einem Vater und seiner Tochter werden aktuelle Begriffe wie Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit thematisiert. Das spartanisch gehaltene Bühnenbild hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren - den Inhalt der gewechselten Worte: „Wenn Rassismus jeden betrifft, ist dann jeder Rassist?”, fragt Mériem, die Tochter. „Nein”, antwortet ihr Vater, „Misstrauen ist eine Vorsicht und Angst vor dem Unbekannten. Aber Vertrauen entsteht beim Kennenlernen des Anderen.”
Nach jeder Aufführung gibt es Zeit und Gelegenheit für Diskussionen und einen Erfahrungsaustausch. Und wie so oft beginnt die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Thema erst im Klassenverband, wenn die Vorstellung längst vorbei ist. Wenn sich „in den Köpfen etwas verändert”, dann hat Horst Marn und sein Interkulturelles Theater ein wichtiges Ziel erreicht.