Die „BürgerStiftung Lebendiges Schwelm” unterstützt mit ihrem Projekt „Leselust statt Lesefrust” den schulischen und außerschulischen Lernprozess von Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte sowie Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf im Primarbereich, in den Klassen 5 - 7 der Sekundarstufe I. So wurde zu Beginn der Projektarbeit die Zielsetzung formuliert und 2009 an den ersten Grundschulen begonnen.
Hier betreuten die Lesepatinnen und -paten einmal in der Woche eine Stunde je ein Kind, das Schwierigkeiten hat, sich mit Texten aus allen Bereichen adäquat auseinanderzusetzen. Bald schon wurde die Arbeit auf den Vormittag ausgeweitet. Damit wurden auch Kinder außerhalb der Betreuung in der OGS erreicht. Die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Lesepaten im Vormittagsbereich erwies sich als gute Grundlage, um den Kindern zu helfen.
Nach zwei Jahren ermöglichte die Vergrößerung des Kreises der Lesepatinnen und -paten, eine weitere Grundschule einzubinden. An dieser Schule begann im Vormittagsbereich die Unterstützung der leseschwachen Schüler. Seit Beginn wurden an dieser Schule fünf Schülerinnen und Schüler so begleitet, dass sie keine zusätzliche Förderung mehr benötigen. Pro Woche widmet sich eine Lesepatin oder ein Lesepate zweimal 20 Minuten einzelnen Schülerinnen oder Schülern. Alle Kinder haben gemeinsam, dass sie im Alltag der Schule durch mangelnde Fertigkeiten im Lesen und Textverständnis gehemmt sind. Sie üben das Lesen und trainieren ihr Textverständnis, um so im regulären Unterricht leichter Fortschritte erzielen zu können. Eine dritte Grundschule kam im Jahr 2013 hinzu. Auch hier startete das Projekt im Vormittagsbereich. Mittlerweile sind 20 ehrenamtliche Lesepatinnen und -paten im Projekt engagiert, die an drei Grundschulen mindestens einmal pro Woche mit einem oder zwei Kindern lesen.
Der Kontakt zwischen den Patinnen und Paten und der Schule wird durch einen Koordinator für die Schulen von Seiten der Stiftung hergestellt. Er findet nach einer Hospitation bei einer erfahrenen Lesepatin oder einem Lesepaten statt. Die zeitlichen Rahmen für eine Zusammenarbeit mit den Lesepatinnen und -paten wird abgeglichen, sodass zur richtigen Zeit in einem freien Schulraum in Ruhe Bücher und Texte bearbeitet werden können.
Die meisten bürgerschaftlich Engagierten in den Grundschulen sind über 50 Jahre alt. Einige von ihnen waren selbst einmal Lehrerin oder Lehrer, aber auch unter Sekretärinnen, Druckerinnen, Studentinnen und Hausfrauen ist die Leidenschaft für das Lesen und für gesellschaftliches Engagement entfacht. Außerdem konnten für das Projekt Mütter gewonnen werden, die sich weiterhin für die Schule engagieren, auch wenn ihre Kinder an eine weiterführende Schule gewechselt sind.
Die BürgerStiftung unterstützt die Lesepatinnen und -paten durch regelmäßige Fortbildungen. Neue Lesepatinnen und -paten werden für das Projekt durch Berichte in der lokalen Presse, durch Informationsstände der BürgerStiftung in der Innenstadt, durch Flyer und Plakate an ausgewählten Orten im öffentlichen Raum gewonnen. Einen Dank erfahren die Aktiven in erster Linie durch die Erfolge mit den Kindern. Zusätzlich erhalten sie nach fünf Jahren des Engagements eine Ehrung durch die BürgerStiftung. Daneben können die „Ehrenamtler” die NRW-Ehrenamtskarte beantragen, die ebenfalls durch verschiedene Vergünstigungen die Arbeit honoriert.
Von Anbeginn gab es für manche Kinder eine Fortführung der Leseförderung auch nach dem Wechsel in eine weiterführende Schule. Neuland für die Projektarbeit ist die Unterstützung für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die daher durch Einzelbetreuung an abstraktere sprachliche Ebenen herangeführt werden.
Zusätzlich gibt es seit drei Jahren die Förderung in den Kindertagesstätten. Über das etablierte Vorlesen hinaus steht das Projekt hier in einer Phase des Experimentes, in der auch andere Formen der Unterstützung ausprobiert werden. Wichtig ist auf lange Sicht, einen Beitrag zum schulischen und persönlichen Erfolg der Kinder zu leisten. Neben den persönlichen Erfolgen ist auch bezogen auf Schullaufbahnen und die spätere Ausbildung die Erwartung groß, dass den Kindern auch weiterhin die bestmögliche Unterstützung zuteil wird.
Projektname
Leselust statt Lesefrust
Ort
Schwelm
Gründung
2009
Träger
BürgerStiftung Lebendiges Schwelm
Kontaktdaten
BürgerStiftung Lebendiges Schwelm
Gemeinnützige Stiftung
Bürgerlichen Rechts
Altmarkt 4
58332 Schwelm
Telefon: 02236 470820
Schwerpunkt
Kinder im Vor- und Grundschulalter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkl. Patinnen und Paten
ehrenamtlich: 20