„School@Home“ heißt das neue Projekt der AWO-Ehrenamtsagentur in Frankfurt am Main. „Virtual Volunteers“ bieten Begleitung bei den Hausaufgaben und Konversationsstunden für Schülerinnen und Schüler sowie Menschen mit Fluchterfahrung an. „School@Home“ startete mit 78 Intensivklassen an weiterführenden- und Grundschulen sowie in drei Flüchtlingsunterkünften. Die Ehrenamtsagentur koordiniert die notwendige Zusammenarbeit der Kooperationspartner, der Bildungs- bzw. Flüchtlingseinrichtungen und mit den virtuellen Freiwilligen.
Kinder und Jugendliche wachsen in einer zunehmend digitalisierenden Welt auf und sind treibende Kräfte dieses Wandels. Teilhabe an Bildung und an einer digitalen Welt ist daher wichtig, um Chancengleichheit zu ermöglichen. Nicht in allen Haushalten steht ein Computer, Laptop oder Tablet für das Home-Schooling zur Verfügung. Die Folge ist, dass Schülerinnen und Schüler mit dem Lernstoff oft nicht nachkommen, Eltern überfordert sind und Lehrerinnen und Lehrer nicht die Möglichkeit haben, einzugreifen und zu unterstützen. Bis Anfang Juni wurden die Schulen für alle Klassen wieder geöffnet, jedoch sind die Schüler tage- bzw. stundenweise im Präsenzunterricht und werden darüber hinaus weiterhin im Home-Schooling unterrichtet.
Auch nach den Schulöffnungen haben Schülerinnen und Schüler viel Unterrichtsstoff nachzuholen und benötigen dabei Unterstützung. Zudem ist Voraussetzung für eine Begleitung der Kinder beim Unterrichtsstoff, dass dieser auch von den Eltern verstanden wird. Viele Flüchtlinge in Unterkünften mussten aufgrund der Corona-Pandemie ehrenamtliche Konversationskurse oder Sprachkurse an Bildungseinrichtungen unterbrechen. Die Ehrenamtsagentur hat über Spenden Computerausstattungen für Schulklassen, Flüchtlingsunterkünfte, Lehrkräfte und Sozialarbeiterinnen und -arbeiter gesammelt, die dann an bedürftige Familien und Personen weitergegeben wurden.
Hausaufgabenbetreuung und Konversationsstunden werden von Virtual Volunteers auf 1:1-Basis angeboten. Sie können über Videotelefonie und Videokonferenzen erfolgen. Um den Ablauf der digitalen Unterstützung für beide Seiten zu erleichtern, werden Anleitungen zu digitalen Tools, die für das Home-Schooling verwendet werden können, mit an die Hand gegeben. Z. Zt. wird die Akquise von Ehrenamtlern und ihre Vermittlung an die Zielgruppen weiter ausgebaut. Es gilt nun die gemachten Erkenntnisse und Erfahrungen in die Konzeption einzubauen und das Angebot des Projektes abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie weiteren Bildungseinrichtungen zu unterbreiten.