Berufserfahrene Mentorinnen und Mentoren begleiten Auszubildende durch die Ausbildung und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Durch diese individuelle Begleitung unterstützt das Mentoring-Projekt „Ausblicke” die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der jungen Menschen. Das Mentoring hilft dabei, neue Sichtweisen zu eröffnen, den eigenen Standpunkt zu reflektieren, das Wissen über Kommunikation, Lernstrategien und Konfliktlösungen zu erweitern und dabei berufliche Entwicklungschancen zu erkennen.
Kernelement des Projektes „Ausblicke” ist die individuelle und kontinuierliche Eins-zu-Eins-Begleitung durch freiwillig tätige Mentorinnen und Mentoren. Diese bringen dabei ihre unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen mit ein. Koordiniert wird das Projekt durch ein professionelles Projektteam mit weitreichender Erfahrung im Ausbildungssektor, welches sowohl den Mentorinnen und Mentoren als auch Mentees hilfreich zur Seite steht. Die Mentorinnen und Mentoren werden in einer speziell konzipierten Einstiegsqualifizierung auf ihre unterstützende Rolle vorbereitet. Während des Mentorats bietet das Projekt konstant Begleitformate für die Mentorinnen und Mentoren und Auszubildenden an; hierzu gehören interkulturelle Veranstaltungen, Supervisionstermine und Einzelberatungen für die Tandems.
Im Januar 2014 haben sich Sylvie (55 Jahre) und Mona (20 Jahre) über das Programm „Ausblicke” kennengelernt. Seitdem treffen sie sich regelmäßig drei Mal im Monat für anderthalb Stunden. Sie berichten hier über ihre gemeinsamen Erfahrungen.
Sylvie:
Ich heiße Sylvie und bin 55 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Frankreich und lebe mit meiner Familie in Berlin. Hier bin ich in einem Berliner Softwareunternehmen verantwortlich für die Finanzen und das Controlling..
Schon lange wollte ich mich freiwillig engagieren, konnte aber keinen für mich passenden Verein finden. Dank einer bereits engagierten Freundin bin ich zum Unionhilfswerk gekommen. Ich fühlte mich vom Projekt „Ausblicke” sowie dem ganzen Team sofort angesprochen.
In meinem Betrieb habe ich die große Chance, einige junge Menschen auszubilden. Ich musste manchmal erleben, wie schwierig eine Ausbildung sein kann, wenn das Umfeld nicht unterstützt oder die eigene Motivation fehlt. Es war daher für mich klar, dass ich mich in diesem Bereich einbringen und somit jungen Erwachsenen helfen möchte, Schwierigkeiten in der Ausbildung zu meistern und vielleicht sogar vorzubeugen, Abbrüche zu verhindern.
Nach einer lehrreichen Weiterbildung vom Oktober bis Dezember 2013 habe ich Mitte Januar 2014 Mona kennengelernt. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden.
Seitdem treffen wir uns regelmäßig, circa drei Mal im Monat für ungefähr anderthalb Stunden.
Mona ist eine ehrgeizige, zielstrebige und sympathische junge Frau. Sie will in zwei Jahren gelernte Arzthelferin sein und sie ist auf einem sehr guten Weg dorthin.
Ich unterstütze sie dabei auf unterschiedliche Weise. Ich helfe ihr beim Ausformulieren der Ausbildungsberichte, wir klären Fragen aus ihrem Berufsumfeld oder gehen gemeinsam einfach mal ein Eis essen. Die Treffen helfen Mona, den Lernstoff zu bewältigen, sich gut zu organisieren und auch abzuschalten. So bleibt immer Zeit, sich auch über Themen abseits der Ausbildung zu unterhalten. Da geht es zum Beispiel um Religion, Esskultur oder Reiseziele. Dank unserer unterschiedlichen kulturellen Hintergründe aber auch wegen unserer vielen Gemeinsamkeiten bereichern wir uns letztlich gegenseitig.
Ich bin glücklich zu wissen, dass ich für Mona eine besondere Ansprechperson neben Familie, Betrieb und Schule bin. Ich nenne es gern eine „vierte Komponente”.
Mona:
Ich heiße Mona und bin 20 Jahre alt. Meine Eltern kommen ursprünglich aus dem Libanon und leben seit vielen Jahren in Deutschland. Ich bin hier geboren.
Ich wollte während meiner Ausbildung jemanden an meiner Seite haben, der berufstätig ist und seine Erfahrungen weitergeben möchte, weil ich das spannend und bereichernd finde.
Das erste Ausbildungsjahr bedeutet eine große Umstellung. Man hat auf einmal viel Verantwortung und ist mehr auf sich gestellt als in der Schule. Sylvie hilft mir dabei, die verschiedenen Aufgaben, wie z. B. Ausbildungsberichte schreiben, zu bewältigen. Ich bekomme von Sylvie eine ganz persönliche Betreuung, zugeschnitten auf meine Bedürfnisse. Wir nutzen unsere Treffen auch, um über ganz andere Themen zu sprechen. Meine Erfahrungen kann ich mit ihr teilen. Sollte es einmal Probleme während meiner Ausbildung geben, habe ich Sylvie bereits als Vertrauensperson an meiner Seite. Sie ist für mich da.
Im Freundeskreis empfehle ich das Programm auch weiter, vor allem an Bekannte, die in ihrer Ausbildung Probleme haben.
Projekt
Ausbildungsmentoring „Ausblicke”
Ort
Berlin
Gründung
2013
Träger
Unionhilfswerk
Kontaktdaten
Ausbildungsmentoring „Ausblicke”
Unionhilfswerk Sozialeinrichtungen gGmbH
Juliusstr. 41
12051 Berlin
Telefon: 030 62739510
E-Mail: ausblicke[at]unionhilfs
werk.de
Zur Internetseite
Schwerpunkt
Begleitung von jungen Menschen während ihrer dualen Berufsausbildung
Patenschaft seit
Januar 2014